Frauen in der Wissenschaft – Profé, Alice: Über die bei operativer Behandlung von Hirntumoren auftretenden Hirnhernien. Stuttgart, Erwin Nägele, 1903. 4°. 15 gefaltete Tabellen, (2 Bl.), 9 S. Unaufgeschnittene Original-Broschur (geringfügig fleckig und angerändert). In sehr schöner Erhaltung. (=Bibliotheca Medica, Abtheilung D1 (Innere Medizin, einschliesslich Neurologie und Psychiatrie), Heft 7.)

Alice Profé (27.01.1867 – 09.08.1946) war Kinderärztin, Sportärztin und praktische Ärztin in Berlin. Das elfte Kind von vierzehn Geschwistern genoss sie in ihrer Jugend trotzdem eine gute Ausbildung. Zunächst als Lehrerin in England und Berlin tätig, folgten drei Jahre als Sekretärin des Botschafters in Rom. Erst daraufhin wandte sie sich 1894 einem Studium zu. Zuerst in Genf, wo sie 1896 das Baccalaureats-Examen bestand, anschließend in Zürich und Bern. Nach ihrem Physikum 1899 in Zürich setzte sie ihr Studium in Straßburg und Freiburg fort, an letzterem Ort erfolgte 1902 die ärztliche Staatsprüfung. Ein Jahr später promovierte Profé in Straßburg.
Ab 1904 niedergelassene Ärztin in Berlin, engagierte sich Profé in den weiteren Jahren im Bereich der Schulhygiene sowie im Mädchen- und Frauensport, besonders im Bereich der Gleichberechtigung der Frauen, so plädierte sie u. a. für die gleiche körperliche Ausbildung von Mädchen und Jungen. Sie war Mitglied in mehreren Vereinen und Verbünden, darunter der Verein Frauenbildung-Frauenstudium, die Fortschrittliche Volkspartei und ab 1931 im Deutschen Sportärztebund zur Förderung der Leibesübungen.
1997 wurde der Alice-Profé-Preis ins Leben gerufen, der alljährlich für herausragende Leistungen im Sport, sowohl aktiv erbrachte Leistung als auch Leistung organisatorischer Art, verliehen wird.

Quellen:
https://geschichte.charite.de/aeik/biografie.php?ID=AEIK00214 (05.03.2019).
Klimpel, Volker: Frauen der Medizin. Hürtgenwald, Guido Pressler, 2001. S.114.

• Kategorie: Alte Medizin
• Schlagwörter: Leipzig · Neurologie
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